Behandlung von vermehrtem Schwitzen2024-09-08T23:25:16+02:00

Behandlung von vermehrtem Schwitzen

Hyperhidrose mit einem bakteriellem Toxin erfolgreich behandeln

Was ist Hyperhidrose?

Bei diesem Krankheitsbild kommt es auch bei normalen oder sogar kühlen Temperaturen ohne körperliche Anstrengung zu einer vermehrten Schweissbildung. Diese kann am ganzen Körper auftreten oder einzelne Zonen betreffen wie beispielsweise Achseln, Handflächen und Fussohlen oder die Kopfhaut. Betroffene Menschen leiden oft erheblich unter dem gesellschaftlichen Stigma.
Bei generell erhöhtem Schweissfluss des ganzen Körpers sollte eine medizinische Abklärung erfolgen, da internistische, hormonelle oder gar bösartige Erkrankungen ursächlich sein können. Sollte keine behandelbare medizinische Ursache zu finden sein, ist eine Behandlung des generellen Schwitzens meist schwierig, wobei es neurologische Medikamente gibt, wie bestimmte Mittel gegen Parkinson, die einen Einfluss auf die Schweissproduktion haben können. Hier muss jedoch ein klares Abwägen vom Nutzen und potentiellen Nebenwirkungen erfolgen. Naturheilkundlich gilt Salbei als Tee, Kapseln oder Lutschtabletten schweissreduzierend.

Behandlung einzelner Areale

Sind einzelne Areale wie die Achselhöhlen betroffen, muss man sich in der Regel damit als individuelle Veranlagung anfreunden – jedoch muss man sich damit nicht abfinden. Hier gibt es verschiedene Alternativen:

  • Botulinumtoxin-A

  • Antitranspirantien mit Aluminumchlorid (AlCl), welche es als fertige Produkte in der Apotheke gibt oder in höheren Dosierungen individuell als Magistralrezeptur hergestellt werden können. AlCl hat im Volksmund oft einen schlechten Ruf, der sich leider beharrlich hält. Gerne besprechen wir dies in einer persönlichen Konsultation.

  • Leitungswasserjontopherese – hier werden Hände und/oder Füsse in eine kleine flache Schale mit Leitungswasser positioniert durch welches über einige Minuten schwacher Strom fliesst. Dadurch werden die Schweissdrüsen vorübergehend in ihrer Funktion reduziert. Die Anwendungshäufigkeit und -dauer ist individuell unterschiedlich und kann täglich oder mehrfach wöchentlich nötig sein

  • Fokussierter Ultraschall kann durch kurzfristige sehr starke Erhitzung der Unterhaut die Schweissdrüsen in den Achseln zerstören (diese Methode führen wir nicht durch)

  • In den Achseln können die Schweissdrüsen ähnlich einer Fettabsaugung entfernt werden (diese Methode führen wir nicht durch)

  • Vegetative Nervenfasern können neurochirurgisch durchtrennt werden (diese Methode führen wir nicht durch)

Was ist Botulinumtoxin-A, wie wirkt es und wofür wird es eingesetzt?

Botulinumtoxin-A ist ein natürlich vorkommendes Bakterieneiweiss (Clostridium botulinum). Viele kennen es aus der ästhetischen Medizin zur Behandlung von mimischen Falten (s. dort).
Das Toxin blockiert gezielt die Nervenimpulse des vegetativen Nervensystems an die Schweissdrüsen. Das vegetative Nervensystem welches unter anderem für das Schwitzen verantwortlich ist, kann nicht willentlich beeinflusst werden. Durch diese Blockade verringert sich der übermässige Schweissfluss.
Medizinisch wird es zudem gegen Harnblasen- und Nackenkrämpfe angewendt. Auch beim Pressen und Knirschen der Zähne durch Injektion in die Kaumuskulatur kann es erfolgreich eingesetzt werden.

Behandlungsbereiche & Zulassung

Zugelassen ist Botulinumtoxin-A lediglich für die Behandlung des übermässigen Schwitzens in den Achselhöhlen. Bei ebenfalls sehr guter Wirkung besteht jedoch keine offizielle Zulassung bei der Anwendung gegen Hyperhidrose an den Handflächen und Fusssohlen sowie an der Kopfhaut. Eine Anwendung ausserhalb der Zulassung (sog. Off-Label-Use) bedarf Ihrer zusätzlichen Einwilligung.

Sicherheit und individuelle Beratung

Allgemeine Informationen zur Behandlung oder individuelle Risiken und Nebenwirkungen besprechen wir gerne in einem persönlichen Beratungsgespräch ausführlich mit Ihnen.

Nebenwirkungen und Komplikationen

  • Wie bei jeder anderen Verletzung der Haut mit einer Nadel kann es in seltenen Fällen durch die Injektion von Botulinumtoxin-A zu einer Hautreizung, einer Hautinfektion oder zu einer leichten Schwellung kommen.
  • In sehr seltenen Fällen wurde nach der Behandlung mit Botulinumtoxin-A über Müdigkeit, Mundtrockenheit und allgemeines Krankheitsgefühl berichtet.
  • Durch die Injektion kann es im Bereich der Injektionsstelle zu einem kleinen Bluterguss kommen. Dieses Risiko wird durch blutverdünnende Medikamente erhöht. Auch Vitamin E, Vitamin E-haltige Multivitaminpräparate sowie Gingko-Präparate setzen die Fähigkeit zur Blutgerinnung herab und sollten eine Woche vor der Behandlung ebenfalls vermieden werden.
  • Allergische Reaktionen (Rötung, Juckreiz) an der Injektionsstelle, die auch nach wiederholter Anwendung von Botulinumtoxin-A auftreten können, sind höchst selten. Allgemeine allergische Reaktionen (Atemnot, Quaddeln, Kreislaufprobleme) treten extrem selten auf.
  • Da Botulintoxin-A vollständig abgebaut wird sind langfristige Komplikationen nicht möglich.

Wie wird behandelt?

Die klare wässrige Lösung mit Botulinumtoxin-A wird mit einer sehr feinen Nadel sehr oberflächlich in die Haut des betroffenen Areals gespritzt.

Details zum Ablauf der Behandlung

  • Jahreszeit: durchgehend

  • Betäubung: bei Bedarf Creme-Anästhesie 30 Minuten vor dem Eingriff
  • Behandlungsdauer: 15 bis 30 Minuten

  • Gesellschafts- und arbeitsfähig: in der Regel sofort, gelegentlich leichte Rötungen und Schwellungen oder Hämatome
  • Sport: 1-2 Tagen

  • Schwimmen, Sauna, Dampfbad: nach 2-3 Tagen

  • Kosten: je nach Menge und Lokalisation 700 CHF für beide Achseln, 900 CHF für beide Handflächen oder beide Fusssohlen

Häufig gestellte Fragen

Ist die Hyperhidrose-Behandlung schmerzhaft?2024-05-08T12:01:28+02:00

Die Behandlung ist leicht schmerzhaft bzw. die Injektion des Materials kann leicht Brennen. Häufig wird eine Betäubung in Creme-Form angewendet. Dies Bedarf einer Vorbehandlung von ca. 30 Minuten. Sollten Sie dies wünschen, lassen Sie uns das bitte bei der Terminvereinbarung für die entsprechende Planung wissen.

Wie lange hält die Hyperhidrose-Behandlung an?2024-05-08T12:02:02+02:00

Einen ersten Wirkeintritt bemerkt man nach drei Tagen, die volle Wirkung entfaltet sich nach 14 Tagen und hält vier bis neun Monate, sehr selten bis 12 Monate an. Für einen nachhaltigen Effekt sind in der Regel ein bis zwei Injektionsbehandlungen pro Jahr erforderlich.

Was kostet eine mit Behandlung gegen vermehrtes Schwitzen?2024-05-08T11:59:41+02:00

Kosten: je nach Menge und Lokalisation 700 CHF für beide Achseln, 900 CHF für beide Handflächen oder beide Fusssohlen.

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